Nochmals Norbert Wiesneth: "Charlottenburg-Wilmersdorf ist das Zentrum der Fotografie in Berlin".
Auch Norbert Wiesneth ist nicht nur Photograph. Außerdem betreut er das PhotoWerkBerlin, eine Kontaktstelle, Ausstellungs- und Projektfläche in Charlottenburg-Wilmersdorf. Wie kommt ein Photograph nach Charlottenburg-Wilmersdorf? Eine Unterhaltung über die Geschichte Berlins, die zukünftige Fotografie und neue Anforderungen an das professionelle Bild des Photographen in der Mitte Berlins. Sie verläuft in der Bundesallee in der Nähe der U-Bahnstation Spichernstraße in Charlottenburg-Wilmersdorf.
Das ist der Hohenzöllerndamm - und das PhotoWerkBerlin. An diesem Tag habe ich einen Termin mit Norbert Wiesneth vom PhotoWerkBerlin. Ein Mädchen stampft still ihr Metroticket und verschwand schweigend in den Tälern der U-Bahn. Hier ist es, das berühmte PhotoWerkBerlin, es befindet sich in der Städtischen Gallerie.
PhotoWerkBerlin ist Kontaktstelle, Ausstellungs- und Projektfläche für Photographen in der City. An der Vorderseite des Eingangs werden Fotobroschüren gezeigt, Bilder an den Wänden aufgehängt und schmücken den Saal. Normbert Wiesneth kommt auf mich zu und begrüßt mich mit seiner Handfläche, dann sagt er in einem leisen Ton: "Hallo Jens, willst du einen Drink?
"Ich antworte dir gern, Norbert", antworte ich. Normbert Wiesneth zeigte mir seine Zimmer, er erzählte mir, was er hier macht. Als er über das PhotoWerkBerlin berichtet, stelle er mir seine Mitarbeiter vor. Normbert Wiesneth redet zwar ruhig, etwas zurückhaltend, aber er konkretisiert, was er hier tun will: einen zentralen Ansprechpartner für Photographen zu sein.
Ueber Berlin Von der Fotografie. Mehr über Charlottenburg-Wilmersdorf. Ueber FotoWerk Berlin. Das CCB Magazin: Hallo Norbert, es ist nett hier. Sagt mir, was ist PhotoWerkBerlin und was macht ihr hier? Nochmals Norbert Wiesneth: PhotoWerkBerlin gibt es seit 2012, wir haben mit Fotoworkshops und der Mediation der fotografischen Ausbildung begonnen. Dazu gehören neben den Werkstätten auch Künstlervortrag und Künstlergespräch.
Zusammen mit renommierten Künstlerinnen und Künstler finden wir Analogtechniken, fotografische Stagings, Naturportraits, Bauwerke oder Plätze, die Berlin besonders machen. Das CCB Magazin: Was geschieht während der Künstlergespräche? Nochmals Norbert Wiesneth: In den Künstlervorstellungen leitet der Kuenstler entweder durch die Austellung oder wir fuehren mit den Kuenstlern thematisch-physikalische Gespraeche, zum Beispiel zum Themenbereich "Das Gesamtkunstwerk im Zeichen der technologischen Reproduzierbarkeit", basierend auf dem Diskutieren um die Dissertationen von Walter Benjamin.
Ebenso groß ist die Palette der Fototechniken in den von uns angebotenen Werkstätten. Diese erstrecken sich von klassisch-historischen Fototechniken bis hin zu Kunstformaten. Das CCB Magazin: Hört sich so an, als ob Ihr Produkt nur für erfahrene Benutzer bestimmt ist? Auch Norbert Wiesneth: Grundsätzlich ja, wir machen keine klassische Anfängerkurse.
Besonders bei der Historienfotografie kann dies sehr spannend sein. Das CCB Magazin: Wo findet der Workshop statt und wie werden er organisiert? Nochmals Norbert Wiesneth: Die Werkstätten werden entweder in Kreuzberg in Bethanien oder in den Künstlerateliers durchgeführt. Wer sein technisches Wissen und seine künstlerischen Visionen weiterentwickeln möchte, ist bei uns in den besten Händen.
Natürlich kostet jeder Workshop etwas mehr. Bild: PhotoWerkBerlin. Das CCB Magazin: Nach welchen Auswahlkriterien wählen Sie aus? Auch Norbert Wiesneth: Beides, und es ist uns ein Anliegen, dass jeder Lehrende ein Fachmann auf seinem Gebiet ist. Dies trifft auch auf das Fachgebiet der Fotografie als solches zu. Das CCB Magazin: Norbert, wie bist du zur Fotografie gestoßen?
Nochmals Norbert Wiesneth: Ich stamme aus Bayern. Mit Bologna bin ich nach Berlin zurückgekehrt: Damals gab es ein Begegnungsprogramm Berlin-Bologna, zu dem ich nach Berlin gerufen wurde, um das Vorhaben vor Ort zu organisieren. Ich hatte damals noch nicht wirklich Berlin auf meiner Liste. Aber dann habe ich mich ganz schön rasch in diese Ortschaft verknallt.
Auch in Berlin habe ich wieder an der Universität für Bodenkultur mitgenommen. Ich wurde von der ganzen Welt nicht los gelassen. Das CCB Magazin: Was ist Berlin für Sie? Aber auch im Hinblick auf Ihre fotografische Aktivität? Vor kurzem haben wir in unserem Heft ein Gespräch mit dem Produktaufnahmen Fotografen Helmut Sattler geführt. Berlin sei kein Zentrum der Fotografie, sagt er.
Die Besonderheit Berlins - auch im Gegensatz zu anderen Großstädten - ist, dass es hier keine klassische Fotoarbeit gibt. Es gibt nicht viele Arbeitsplätze, die in Berlin gut entlohnt werden. Das CCB Magazin: Warum bist du dann hier gewesen? Nochmals Norbert Wiesneth: Für mich war Berlin schon immer die richtige Wahl.
In Berlin ist die fotografische Herausforderung sehr hoch, und mein Beruf ist die Kunstfotografie. Berlin ist dafür ein ganz besonderer Platz. Es gibt eine unglaubliche Menge an Inspirationen, nichts fügt sich hier zusammen, und das macht es so erregend. Dies sind unglaublich unterschiedliche Ebenen und Unterschiede in der Welt. In Berlin gibt es keine einheitliche Unterlage.
Doch aus finanzieller, ökonomischer Hinsicht bin ich mit Helmut Sattler einer Meinung, Berlin ist kein Zentrum der Fotografie. Hier können nur wenige freiberufliche Photographen von ihrer Tätigkeit mitmachen. Zwar nimmt in Berlin zuletzt die Zahl der Lohnarbeiten zu. Dies ist vor allem auf die vielen Start-ups zurückzuführen, die jetzt in Berlin Foto-Kurse anstreben.
Hier ist Norbert. Photo: © PhotoWerkBerlin. Das CCB Magazin: Wie? Das CCB Magazin: Bedeutet das, dass Sie davon profitieren, dass Photographen Ihre Werkstätten reservieren, die Industrie aber nicht, weil der Wettbewerb steigt und die Erlöse dadurch sinken, dass Sie es selbst machen? Nochmals Norbert Wiesneth: So strikt würde ich es nicht ausdrücken. Die meisten unserer Buchungen werden von etablierten oder auf dem Weg dorthin tätigen Photographen vorgenommen.
Mit dem Wachstum von Firmen werden immer mehr Profifotografen eingestellt, weil sie das nötige Kapital dafür haben. Das ist auch kein Berlinschen Thema. Auf der anderen Seite unterschneiden sich die Profifotografen nun auch gegenseitig. Besonders am Anfang bemühen sich die jungen Photographen, unbedingt einen Schritt in die Haustür zu machen.
Das CCB Magazin: Wie kommt man da in den Bann? Nochmals Norbert Wiesneth: Es ist notwendig zu wissen, dass Billigkeit nicht der richtige Weg ist. Dies stellen wir auch in unseren Werkstätten fest. Berlin mangelt es schlichtweg an dieser bayerischen Weisheit: Was nichts kosten kann, ist nichts wert. Ich kann dem Photographen nur empfehlen, nicht an diesem Unterschneidungsrennen teilzunehmen.
Das CCB Magazin: Norbert, wie finanzierst du das PhotoWerk Berlin? Nochmals Norbert Wiesneth: FotoWerkBerlin ist eine GmbH, wir sind überwiegend selbstständig. Allerdings gibt es einige wenige Lehrveranstaltungen, die unterstützt werden, z.B. vom BIBB. Das CCB Magazin: Warum sitzen Sie in Charlottenburg-Wilmersdorf? Nochmals Norbert Wiesneth: Charlottenburg-Wilmersdorf hat sich zum Fotodistrikt in Berlin par excellence entwickelt.
Als c/o Berlin von Berlin nach Berlin umzog, wurde der Gong angeschlagen. Aber jetzt kommen sie alle hierher: Das Bikini-Haus, das auch im Tierpark eröffnet wurde, das Fotomuseum, die Newton-Stiftung oder Kameraarbeit, sie sind alle hier. Die Besonderheit von Charlottenburg-Wilmersdorf ist jedoch, dass dort vor allem die ansässigen Menschen zuhause sind.
Die Gemeinde Charlottenburg-Wilmersdorf ist High End. Wer qualitativ hochstehende Fotokunst erleben möchte, ist in Charlottenburg an der richtigen Adresse. Bild: Norbert Wiesneth. Das CCB Magazin: Wie funktionieren lokale Netzwerke hier? Nochmals Norbert Wiesneth: Eine spannende Fragestellung, die im Moment nicht gestellt wird. So haben wir uns derzeit beispielsweise mit dem Kulturbüro Charlottenburg geeinigt und wollen hier in Charlottenburg den Photodistrikt, ein Netz für Fotografie, aufbauen.
Das CCB Magazin: Warum ist das so? Nochmals Norbert Wiesneth: Ich glaube, je mehr man sich etabliert hat, umso unabhängiger wird man. Das CCB Magazin: Norbert, wie wird sich Berlin für Photographen weiterentwickeln und was wird mit dir passieren? Nochmals Norbert Wiesneth: Die internationale Präsenz in Berlin wird weiter anwachsen. Vor allem in den vergangenen zehn Jahren hat sich die ehemalige Berliner Insel zu einem echten internationalen Netzwerkimperium entwickelt.
Mir fällt auch auf, dass die internationalen Foto-Schulen, insbesondere die amerikanischen, nach Berlin kommen, um Lehrveranstaltungen zu erteilen. Hartfield beispielsweise hat zahlreiche Lehrveranstaltungen in Berlin, einer sehr renommierten amerikanischen Fotografie-Schule. Gegenwärtig kommen die Photographen von allen Seiten, um Buchangebote zu machen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob Berlin zu einem Wirtschaftsstandort für Photographen wird.
Der kreative und künstlerische Fotograf ist bereits da. Das CCB Magazin: Oh, welches? Auch Norbert Wiesneth: Na den Open Call zur Street Fotografie: Wir laden Photographen aus der ganzen Weltgeschichte ein, ihre Sichtweise auf das Leben auf der Straße zu zeigen. Im Laufe des Monats der Fotografie werden die ausgesuchten Photographen bei Nachtprojektionen auf dem Bürgersteig des Ku-Damms präsentiert.
Das CCB Magazin: Norbert, ich bin gleich da. Auch Norbert Wiesneth: Vielen Dank Jens! Das CCB Magazine: Vielen Dank.