Neueste Mode spricht das Selbstvertrauen der Frauen an und fordert sie auf, noch kühner bei der Wahl ihrer Bekleidung zu sein. Klar ist, was die Mode von Frauen im Wintersemester 2018/19 will: Aussagen. "Mode muss für verschiedene Persönlichkeiten und Aufgaben, die wir tagtäglich übernehmen, erfüllen und leben, unterschiedlich sein", so Gerd Müller-Thomkins, Geschäftsführender Direktor des Kölner Modeinstituts.
Natürlich sollte die Dame in der Regel nur das anziehen, was ihr gefällt. Selbstbewußt - so will die Mode Frauen jetzt haben. "Frauen dürfen Frauen sein und sind bei der Arbeit dabei", sagt Kristina Caspary-Gallus vom Verein Deutscher Mode- und Textil-Designer in Würzburg. Eine davon ist, dass die Dame mit ihrer Figur mitspielt.
Beispielsweise empfehlen Müller-Thomkins den Jackenblazer, der derzeit wieder von den Vorbildern der 80er Jahre geprägt ist - also eine extra breite, wattierte Schultern hat. "Caspary-Gallus bezeichnet ein Kostüm aus Corsage und Hosen in Kombination mit einer überdimensionalen Weste oder einem Jackett als Vorbild. "Mit männlichen Schnittformen und weiten Schultern kontrastieren sie mit weiblichen Trends", erläutert Valentina Milakovic, Mode-Expertin der Fachzeitschrift "Maxi".
Das zweiteilige Hemd aus Jacke und weit geschnittener Plissee- oder Flatterhose, die heute in der deutschen Modewelt als Hose bezeichnet wird, wird mit einem unifarbenen Hemd verbunden. Waren es in den 80er Jahren noch die blazers, schaffen es die meisten trendigen Moden erst in die 90er Jahre. "Seitdem Donna Versace im Frühjahr 2017 die Top-Models der 90er Jahre wieder auf die Startbahn schickte, ist der Trend der 90er Jahre schwer zu stoppen", bemerkt Modejournalist Milakovic.
Kein Zufall, denn in den vergangenen Spielzeiten haben beispielsweise erfolgreiche Marken der 90er Jahre wie Fila und Champions wieder einen festen Platz in der Mode eingenommen - und in einigen Fällen auch wieder ihre Verkaufsschlager der Vergangenheit. "Auffallend sind die Aussage Strick, Hemden und Pullover mit Bild und Typografie", sagt Müller-Thomkins.
Metallics sind ebenfalls dabei, obwohl sie schon seit einiger Zeit wieder in Mode sind. "Viel dezenter sind sie in hellem und feinem Schimmer in silbernem oder weißem Gold", begründet Müller-Thomkins die gegenwärtige Trendwende. Diese werden im Gegensatz zu massiven, klassisch anmutenden Geweben verwendet, sagt Caspary-Gallus. So lässt sich ein Samt-Top gut mit robusten Jeanshosen kombinieren.
Laut Müller-Thomkins ist Velours in den Farben Senf, Ostern, Apfelsine, Terrakotta und Gelb zu haben. Beiläufig mit klassischer Bluejeans und weißem Hemd verbunden, geht dem karierten Jackett auch die Selbstgefälligkeit verloren. Caspary-Gallus glaubt aber, dass es noch mehr von britischem Gespür sein kann, zum Beispiel als komplettes Outfit. Überdimensionale Schichten sind ein weiteres Thema, das vor allem an kühlen Tagen seine Vorzüge hat.
"Warnwesten werden über die Jacke und den Mantel gezogen", sagt Milakovic. Dabei geht es noch weiter zurück in die Vergangenheit: Die dichten, wärmenden Mantel und Sakkos aus Kunstfell und Plüsch der 70er Jahre werden zum Trend. Doch: "Am besten kombinierbar mit einem tollen Band-Shirt, Jeanshosen und Chucks", fügt Milakovic hinzu.