Auf den zweiten Aspekt gestellt: Love on the second glance
Bei der enormen Verschwendung von Lebensmitteln wollen wir etwas unternehmen und mehr Beachtung und Bildung zu diesem Themenbereich schaffen. Dabei achten wir darauf, dass das Essen auf dem Plattenteller und nicht im Fass landet. Bereits seit Ende 2014 wird an der Realisierung unserer Unternehmensidee gearbeitet: einem Lebensmittelmarkt, in dem aus Abfall gewonnene Lebensmittel gehandelt werden.
Woher kommt das Essen? Früchte und Gemüsesorten, die den Standards nicht entsprechen oder aus anderen GrÃ?nden nicht in den traditionellen MÃ?rkten angeboten werden, werden von Landwirten gekauft. Darüber hinaus arbeiten wir mit Produzenten von Erzeugnissen zusammen, die uns mit Lebensmitteln versorgen, die kurz vor oder kurz nach dem Verfallsdatum liegen.
Wie kann ich die Lebensmittel kaufen? Darf man in Deutschland Lebensmittel nach dem Verfallsdatum mitnehmen? Rechtlich ist der Kauf von abgelaufenen Waren zulässig. Sie müssen nur noch die Verbraucher darüber informieren, dass das Angebot bereits abgelaufen ist. Der Austausch von Lebensmitteln ist eine große Initiative, die kostenlos gegen Lebensmittelverluste arbeitet.
Wir haben durch unser lokales Mitwirken herausgefunden, dass es Wege gibt, die der Food-Sharing nicht nutzt, da es sich z.B. um Handelskooperationen handele. Aber für uns ist es auch auf anderen Gebieten von Bedeutung, Lebensmittelabfälle zu reduzieren.
Im Jahr 2001 wurden in der Schweiz fünf Mio. t Nahrungsmittel im Umfang von rund 37,5 Mrd. CHF abgesetzt. Die Anzahl und der Preis der Artikel, die bis zum Ende des Verkaufszeitraums in den Verkaufsregalen der Geschäfte standen, sind nicht bekannt. "Wir können die Gesamttonnage nicht quantifizieren", sagt der Branchenprimus Migration. Bei Manor klingt es ähnlich ungenau.
Die zweitgrößte Co-op der Branche liefert die konkreteste Information: "Die Abschreibungsrate für Gebäck sowie Obst und Gemüse liegt bei rund fünf Prozent", sagt Pressevertreter Karl Weisskopf. "Für Rindfleisch und Fische sind es etwa drei Prozentpunkte. "Die Ergebnisse von Co-op werden wahrscheinlich mit denen der Wettbewerber vergleichbar sein. Natürlich sind die Renditen in Frankens Ländern viel stattlicher:
Sechs Prozentpunkte des Lebensmittelumsatzes von 7,7 Mrd. Schweizerfranken generiert Coop mit Bäckereiprodukten. Allein der Schaden aus der Überschreitung der Verkaufstermine für Bäckereiprodukte beträgt damit rund 23 Mio. CHF pro Jahr. Für Rindfleisch sind es 39 Mio. Francs pro Jahr. Vergleich: In Großbritannien werden 50 kg Lebensmittel pro Einwohner und Jahr verschwendet.
Es wird geschätzt, dass der Schaden durch ausgelaufene Lebensmittel in der ganzen Schweiz mehr als eine Million Schweizer Franken beträgt. "â??Wir wollen Frischprodukte ohne Konservierungsstoffe anbietenâ??, sagt Susan Hoby, Sprecherin der MGT. Zur Minimierung der Rendite bieten die Unternehmen Agro, Manor und Coop kurz vor Ende der Verkaufsperiode Rabatte auf Waren an.
Von nun an ist es bei der Migration zu einem um ein Dreifaches günstigeren Preis erhältlich, es sei denn, es wird in den M-Restaurants überkocht. "â??Die PrÃ?parate haben noch eine weitere Verbrauchsperiode und damit auch eine QualitÃ?tsgarantieâ??, erklÃ?rt Migrationssprecherin Hoby. Die zehn Genossenschaften der Migration bestimmen selbstständig über die Entsorgungsmethode. Die Landwirte bekommen einen großen Teil der Güter als Futtermittel, der restliche Teil wird zerstört.
Aktuell prüft die Zürcher Kantine eine Variante der Verbrennung: Sie fermentiert Bio-Rückstände aus ihren Läden zusammen mit Essensresten aus M-Restaurants und Grünschnitt in einer Biogasanlage. Das Benzin wird zum Betanken von Lkw verwendet, was nicht nur den Dieselverbrauch reduziert, sondern auch der Migration einen Umweltprämie einbringt. Am Ende der Konsumperiode liefert Coop das Futter an zugelassene Schweinehaltungsbetriebe; das ausgediente Rindfleisch wird verbrannt.
Die Coop weigert sich, die restlichen Waren an Wohltätigkeitsorganisationen oder hilfsbedürftige Personen zu übergeben. Im Herrenhaus dagegen versorgen die Niederlassungen die lokalen Einrichtungen wie Straßenküchen und Haushalte. Darüber hinaus verteilt das Unternehmen überflüssige Lebensmittel an die Bedürftigen. Als eines von zwölf Unternehmen liefert die Genossenschaft Migration Lebensmittel an das Pilotprojekt Bern des Projektes "Schweizer Tafeln".
Aber auch die Carisatt-Läden der Caritas kommen in den Genuss von Nahrungsmittelüberschüssen. Allerdings dürfen die Carisatt-Geschäfte keine abgelaufenen Lebensmittel und Getraenke ausgeben. Weil sie der Lebensmittel-Verordnung unterliegen, müssen sie die gleichen strengen Vorschriften einhalten wie jeder andere auch.