Der Wert von Warfetch betrug kürzlich über eine Million Euro. Jetzt ist die Website jedoch nicht mehr nur kleinen, selbstständigen Modedesignern zugänglich, sondern auch großen Modemarken wie Louis Vuitton und Burberry, die sich einen eigenen Online-Shop kaufen können. Aber das ist kein Gegensatz in sich, sagt Neves, sondern ein Beweis für einen neuen Markt.
Die Mode ist zu einem Erzeugnis geworden, das über alle Vertriebskanäle vertrieben wird: Schreibwarenläden, die Online-Shops der jeweiligen Marke und Plattforme wie z. B. Furfetch, wo die Sammlungen von Hunderten von Luxusschneidern zusammenlaufen. Luca Solca, Abteilungsleiter für Luxusgüter bei Exane BNP Paribas, verfolgt diesen Umstand. "Luxuriöse Labels genießen jetzt die Vorstellung, ihre Erzeugnisse über alle erdenklichen Vertriebswege zu vermarkten", sagt er.
"â??Es ist eine kluge Sache, auch kleinen BÃ??ros digitalen EinzelhandelsflÃ?chen anzubietenâ??, sagt der Marktforscher zu Fabrique Sharry, "viele von ihnen wÃ?rden nie allein die bedenkliche GroÃ?zahl auf sich allein gestellt schaffen. "Trotz der Anwesenheit großer, finanzstarker Marken wie Dolce & Gabbana finden die Kunden von Farmetch bei Farmetch andere Artikel als in den unternehmenseigenen Online-Shops, erläutert José Neves.
Die Spanierin misst der Tatsache große Bedeutung bei, dass die Betriebe über die Firma Furfetch nicht nur kostspielige Massenprodukte, sondern auch ungewöhnliche und spezielle Erzeugnisse ausstellen. "Sie sollen eine Stellungnahme zu ihrer Mode haben und sie ausdrücken", sagt er. Doch nicht nur in der Zusammensetzung der Produktpalette hebt sich die Firma von ihren Mitbewerbern ab. Mit ihrem Business-Modell geht das Unter-nehmen auch einen eigenen Weg.
Wenn ein Kunden über die Firma Furfetch kauft, wird die Ware direkt an die entsprechende Filiale geschickt. Das Unternehmen liefert das Erzeugnis aus seinem eigenen Warenlager mit einem von Farfetch beauftragten Botendienst. Die von José Neves für seine Website ausgewählten ausgesuchten Geschäfte bezahlen für jede einzelne Transaktionen eine Provision. Weitfetch gibt zurzeit mehr aus, als es einnimmt.
Aktuell investiert das Unter-nehmen stark in Russland, China, Japan, Brasilien und die USA, weshalb es noch nicht ertragreich ist. Letztes Jahr erzielte sein Betrieb einen Jahresumsatz von 300 Mio. USD, was rund 280 Mio. EUR entspricht, "in diesem Jahr wollen wir die 500 Mio. USD-Schwelle überschreiten", sagt Neves.
Die durchschnittlichen Bestellmengen liegen bei rund 700 USD (653 EUR), wobei eine halben Millionen Kundinnen und -kundinnen durchschnittlich 1,2 Artikel erwerben. Allerdings gibt es auch Abweichungen nach oben, so können beispielsweise bei Weitfetch aktuell Schmuckstücke zu einem Gesamtpreis von über 40.000 USD bestellt werden. Neves will jedoch nicht offenlegen, wie viel Profit das Untenehmen mit seinem Business-Modell erzielt.
Die Finanziers, darunter auch Advent Venture Partners und Indexprojekte, scheinen es nicht zu kümmern, denn Färfetch kommt heute auf eine Schätzung von über einer Million Euro. Jose Neves geht davon aus, dass Farfetch weiterhin signifikant zulegen wird. Seit einigen Tagen ist die deutschsprachige Website online, Färfetch hat hohe Ansprüche an den Kauf deutscher Mode.
Dies belegen auch die Zahlen: "In den USA machen die Online-Umsätze bereits mehr als zehn Prozentpunkte aus", sagt Exane-Analyst Luca Solca, "Großbritannien hat mehr als fünf Pro-rata. "In Europa hingegen werden weniger als fünf Prozentpunkte der Käufe online getätigt - immer noch. "Die Bedeutung der digitalen Präsentation für Luxus- und Mode-Marken nimmt zu", sagt Solca.
Aber mehr Online-Shopping bedeutet nicht, dass die ortsfesten Luxus-Boutiquen untergehen. Das ist José Neves zufolge. "Mehr als 90 Prozentpunkte der luxuriösen Mode werden immer noch in Geschäften angeboten. "Farfetch könnte dabei eine Rolle spielen.