Katalog otto

Gesamtkatalog otto

Aufhebung des Katalogs durch Otto In der Vergangenheit haben viele Menschen mit Katalogen das Tor zur Welt der Mode und des Konsums geöffnet. Alle wollen zuerst im Katalog blättern, ihn durchstöbern, in den Blättern, auf denen ein T-Shirt, eine Drillmaschine oder eine Maschine steht, Hundeohren machen, um später unendlich lange Zahlen aufzuschreiben und diese per Telephon oder auf einer Ansichtskarte an den Otto-Versand zu übermittel.

Schon bald werden sie der Geschichte angehören, denn nun verzichtet auch der Versandhandel Otto aus Hamburg auf seinen Katalog. Die Auswahl wurde erweitert, später wurde der Einkauf auf Kosten des Unternehmens eingeführt. Die risikolose Bestellung machte den Katalog besonders bei der Familie populär. Der Versandhandel prägte mit seinen Produktkatalogen die Geschichte der deutschen Wirtschaft in der Zeit nach dem Krieg.

Seit jeher ist der Katalog, der aufgrund seiner großen Seitenzahl auch als " Big Book " bezeichnet wird, das Flaggschiff des Hauses. In der Zwischenzeit brauchen es die Verbraucher aber nicht mehr, sagt der Versandhandel in Hamburg. "Der Kunde hat den Katalog selbst aufgegeben, weil er ihn immer weniger nutzt und vor allem in den letzten zehn Jahren auf Online-Bestellung umgestellt hat.

Ein Katalog ist nicht mehr sinnvoll", sagt ein Otto-Sprecher. Inzwischen macht das Unter-nehmen mehr als 95 prozentig seinen Umsatz aus. Otto stellt hierfür einen Internet-Auftritt und bewegliche Applikationen zur Verfügung, über die rund drei Mio. Artikel abgerufen werden können. Als Absatzkanal spielt der Gesamtkatalog für Otto seit Jahren eine nachgeordnete Bedeutung mit einem prozentual zweistelligen Anteil am Umsatz von 2,95 Mill.

Kündigungen sind trotz Ende des Kataloges nicht vorgesehen. Im Unterschied zu den beiden großen Wettbewerbern Neckermann und Quelle hat Otto den Schritt in die digitale Welt gemacht. Ehemaliger Wettbewerber Quelle ging 2009 in Konkurs, Neckermann reichte seinen Katalog 2012 ein und beantragte im gleichen Jahr die Konkurs. Abgesehen von den Wettbewerbern, die beide nach ihrer Zahlungsunfähigkeit von der Otto Group übernommen wurden, hat bis heute nur Otto überlebt.

Nach Amazon ist das Untenehmen derzeit der zweit erfolgreichste Online-Händler in Deutschland.

Die Firma wollte auf paradoxe Art und Weise mehr Menschen in den Katalog einführen. Zu dieser Zeit benutzten die Käufer nicht nur die Dickbücher. Mit den Katalogen wurde auch die Tür zur großen Mode- und Konsumentenwelt geöffnet und den Kundinnen und Kunden die Gelegenheit geboten, sich über die aktuellen Tendenzen zu erkundigen.

Ash selbst hat für diverse Versandhäuser gearbeitet, darunter auch für die Firma Quelle. 2. "Der Systemkatalog hat sich in der Zwischenzeit schlichtweg selbst übertroffen. Der Katalog ist heute kein führendes Medium mehr und hat nur noch eine anregende Funktion, sagt Kai Hudetz, Geschäftsführender Direktor des Institutes für Einzelhandelsforschung (IFH) in Köln: "Natürlich haben einige Kundinnen und Kunden nach wie vor Spaß daran, den Katalog zu durchstöbern.

"Die Branchenexperten Astche und Horst K. sind sich einig, dass die Aufhebung des Kataloges eine konsequente Folge der digitalen Erfassung ist, aber dennoch das Ende eines Teils der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland darstellt. "lch denke darüber nach, mir den neuesten Katalog schicken zu lassen. Sie haben in der Nachkriegs- und den folgenden Dekaden die Konjunktur in Deutschland geprägt; heute gibt es nur noch einen großen Katalogversender, Otto.

Mit dem Wegfall seines Kataloges wird auch er endlich zum puren Online-Händler. In der Schwäbischen Zeitung wird die Historie der drei grössten Versandhäuser Deutschlands zusammengefasst: Herkunft: Gustav Schickedanz gründete 1927 die Firma Quelle. 1927. Doch der erste Katalog des Versandhauses erschien erst viele Jahre später, nach dem Zweiten Weltkrieg: 1954 zeigte die Zeitschrift "Meine Quelle" 1200 Artikel auf 72 S.

Im Jahr 1949 erhält die Firma Quelle von Otto den Zuschlag, ein Jahr später dann Neckermann. Im Jahr 1999 wird die Quelle in eine AG überführt und mit der Karstadt Warenhausgruppe zur heutigen Arcandor AG verschmolzen. Mit Datum vom 10. Juli 2009 meldet die Quelle AG Insolvenz an. Die Rechte an der Firma erwirbt Otto.

Otto: Werner Otto gründete 1949 Werner Otto Versandhandel in Hamburg. Der erste Katalog erschien ein Jahr später. Der Firmengründer Werner Otto will sein Geschäft in eine Unternehmensgruppe umwandeln. 1969 gründete er die Hansestadt, in der sich der Kunde seine Aufträge absichern kann. 1972 Otto richtet mit dem Paketversand Hermes einen eigenen Lieferservice ein.

Otto ist der weltgrößte Versandhandelskonzern der 80er Jahre. Seit 1994 können die Besucher das Angebot auch auf einer CD-ROM ansehen. Nach einem Jahr ist Otto im Netz verfügbar. 1950 gründete Josef Neckermann die Neckermann Versandkette in Frankfurt am Main. In den 70er Jahren lief es für Neckermann nach 20 Jahren erfolgreicher Firmengeschichte nicht mehr gut.

Neckermann ist nach der Verschmelzung von Karstadt und Quelle Teil von Arkandor. Neckermann gründete Ende der 90er Jahre einen eigenen E-Shop. Die Firma wird später in neckermann.de umfirmiert. Der Versandhandel gibt im Mai 2012 bekannt, dass er den Handel mit seinen Katalogen vollständig einstellen wird. Neckermann meldet im gleichen Jahr im Juni Insolvenz an. Ähnlich wie bei der Insolvenz von Quelle erwirbt auch Otto die Rechte an der Handelsmarke Neckermann.