Das älteste erhaltene Schuhwerk Europas ist etwa 5300 Jahre alt und gehörte dem Steinzeitmenschen Ötzi, der als Gletschermama berühmt wurde. Mit einem ausgeklügelten Bärenschuh. Ein Heupolster zwischen Innen- und Außenschuhen sorgt dafür, dass Ötzi einen warmen Fuß und keine Bläschen hat. Kaum älter als Ötzis Schuhe sind Schuhe aus den Ortschaften bei den Orten am Bodensee bei Florenz und in der Nähe von Allenbach.
Unter den Überresten der Einwohner waren auch Schuhe aus Lindenholz. Um sie zu machen, schälen Sie die Baumrinde mit dem Rindenbast vom Baumstamm und legen Sie sie ins Nass. Der Schuh bestand aus mehreren geflochtenen Bastbändern, die mit Kordeln am Spann fixiert waren. In allen Kulturkreisen gibt es seit den Anfängen der Menschheit und sie sind auch heute noch das am meisten verwendete Material.
Kaum ein Originalschuh ist aus dem alten Griechenland überliefert. Allerdings belegen die zahlreichen Skulpturen und Abbildungen auf Kunstgegenständen, dass die Sandalen der Klassiker in den Städten Griechenlands waren. Daraus ergab sich eine Vielfalt von Schuhtypen: Gestalt, Farben und Dekoration wurden durch die soziale Position des Benutzers bestimmt. Ursprünglich nur bei Damen populär, wurden sie ab dem zweiten Jh. n. Chr. auch von Herren als "Straßenschuhe" geschätz.
Schon die Römer haben bei der Produktion der Schuhe zwischen rechten und rechten Schuhe differenziert. Dies bedeutet zwar einen höheren Produktionsaufwand, führt aber zu einem höheren Komfort. Aber das Wissen, die Schuhe anders zu machen, weil die Füsse anders sind, ist mit dem Fall des Imperiums verschwunden. War in der Römerzeit noch ein Schuhleisten für den rechten und rechten Fuss vorhanden, so bearbeiteten die Schuster im XVII Jh. den Schuh über einen symmetrisch geformten Schuhleisten für beide Füsse.
Es war unbequem, diese Schuhe zu benutzen, bis sie die Gestalt der Füsse annahmen. In der Barockzeit ließen sich daher die Adligen von den Dienern die Schuhe einreißen. Nur nachdem die Schuhe auf der rechten und linken Seite abgenutzt waren, zog der edle Gentleman oder die edle Lady sie an. Erst Ende des neunzehnten Jahrhundert wurden wieder Schuhe aus rechten und linken Schuhen hergestellt.
Diese rückläufige Entwicklung zu symmetrischem Schuhwerk über 300 Jahre ist eine der Unsicherheiten, die die Schuh-Forschung immer noch beschäftigt. Insbesondere im Osten wurden um 400 n. Chr. Stil und Form der Schuhe weiter entwickelt. Die Mode war im Westen erst im Spätmittelalter ein echtes Motiv. Von da an wurden die Schuhe immer aufwendiger verarbeitet und prächtiger inszeniert.
Bald darauf nahm die Mode seltsame Züge an. Die Schuhe betonen die Sinnlichkeit der Füsse und tanken Erotik. Die Sitte, Frauen von Kindesbeinen an die Füsse zu fesseln, hat sich in China bereits im zehn. Seit gut 1000 Jahren geht die Grausamkeit der Mode weiter.
Erst unter Mao Zedong im zwanzigsten Jh. war diese äußerst schmerzvolle Fußbehandlung untersagt. Zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts wurde es mit der Entwicklung der Nähmaschinen auch möglich, Schuhe für die Industrie herzustellen. Dennoch hatten die meisten Menschen auch in den Industrieländern an der Schwelle ins zwanzigste Jahrtausend nur ein, höchstens zwei Paare Schuhe.